Bericht und Fotos von Josef Heisl, sl, Nr. 2464

Von Josef Heisl

Passau/Hofkirchen  Zum Diözesantag trafen sich die Delegierten des DJK Diözesanverbandes (DV) Passau in Hofkirchen. Dieses ranghöchste Organ der DJK in der Diözese Passau hatte wichtige Entscheidungen zu treffen, unter anderem nach dem Tod von Klaus Moosbauer einen neuen Diözesanvorsitzenden und seine Führungsmannschaft zu wählen. Einstimmig entschieden sich die Vereinsvertreter für Siegfried Kapfer (66) von der DJK Eintracht Passau. Auch bei den Stellvertretern gab es einen Umbruch. Für die nicht mehr Angetretenen wurde überwiegend junges Personal gewählt. Bemerkenswert war der Vortrag von Weltschiedsrichter Dr. Felix Brych, der tiefe Einblicke ins professionelle Schiedsrichterdasein und den Videoreferee bot. (Darüber folgt gesonderter Bericht.)

Wie bei der DJK, einem kirchlichen Sportverband üblich, begann der Tag mit einem Gottesdienst in der Hofkirchner Pfarrkirche Maria Himmelfahrt. Geistlicher Beirat Domkapitular em. Dr. Johann Wagenhammer, der von seinem Stellvertreter und designiertem Nachfolger Josef Mader als Konzelebrant unterstützt wurde, ging in seiner Predigt auf die derzeitigen großen Verunsicherungen wie die Pandemie, den  irrsinnigen Krieg in der Ukraine und dem Klimawandel ein. Habsucht und Eigensinn würden die Natur überfordern und sie zerstören. Frieden sei nicht nur Nichtkrieg und Waffenstillstand. Frieden wachse im liebend gelebten Mit- und Füreinander und dem grundsätzlichen Vertrauen. Das mache auch die DJK interessant, die eine Gemeinschaft sei, die Sport als Spiel betreibe. 

Im Gasthof zur „Post“ begrüßte anschließend der kommissarische Diözesanvorsitzende Peter Schade insbesondere Vizelandrätin Roswitha Toso, Pfarrer Gotthard Weiß, Bürgermeister Josef Kufner, den BLSV-Vize Walter Knoller, die stellvertretende Vorsitzende des DJK Landesverbandes Bayern Gabi Nafz sowie die Delegierten aus den 76 DJK Vereinen im Bistum. In ihrem Grußwort nannte Roswitha Toso die DJK eine Zierde des Sports und ein Aushängeschild. Dieser Sportverband sei verwurzelt in der christlichen Tradition unserer Heimat. Sport sei ein guter Botschafter des Glaubens. Die Sonderseiten der DJK im Bistumsblatt seien für sie stets von großem Interesse. DJK sei also wirklich mehr als nur Sport. Bürgermeister  Josef Kufner zeigte seine Freude darüber, dass dieser große Sportverband schon zum zweiten Mal in seiner Gemeinde diese wichtige Versammlung abhalte. 

Für den BLSV überbrachte die Grüße Kreis-Vize Walter Knoller. Es herrsche derzeit ein großes Bedürfnis  wieder zusammenkommen zu können. Der Sportbetrieb habe vor allem den Kindern und Jugendlichen gefehlt. Die DJK sei die zweite große Familie des Sports in Bayern, lobte Knoller. Ohne die Beiden, BLSV und DJK gäbe es keinen organisierten Sport in Bayern. Gabi Nafz vom DJK Landesverband stellte die ausgezeichnete Zusammenarbeit zwischen Diözesanverband und Landesverband der DJK in den Vordergrund. In Passau werde erfolgreiche Arbeit geleistet, was man auch an dem Mitgliederzuwachs ersehen könne.  Nafz kritisierte die Fehlentwicklungen im organisierten Sport auf Bundes- und Landesebene, sowie den Umgang von führenden Personen untereinander. Da könne man stolz sein, dass das Leitbild der DJK in den Vereinen erhalten bleibe.  

„Wir von der DJK schauen nach vorne und entwickeln uns auch nach vorne“, stellte Nafz heraus. Es sei beispielsweise gelungen, in Augsburg eine eigene Landesgeschäftsstelle einzurichten. Damit könne man die Diözesangeschäftsstellen unterstützen. Dafür gelte es Bischof Dr. Stephan Oster zu danken, der dabei mitgewirkt habe. Der Sport stehe vor zahlreichen Herausforderungen, wie der Einführung der Ganztagsschule schon ab der Grundschule, der demographischen Entwicklung  und der zunehmenden Konkurrenz privater Anbieter. Dazu sei die Bereitschaft Ehrenamtlicher sich zu engagieren rückläufig. Da sei es gut, dass die DJK Vereine qualitativ hochwertige Angebote bieten. Es gelte auch klar Stellung zu beziehen. DJK verstehe den Sport um des Menschen willen nicht um des Kommerzes. Die christliche Werteorientierung sei ein Alleinstellungsmerkmal für die DJK. Der Sportverband sei eine Brücke zwischen Sport und Kirche, wobei Kirche einen Mehrwert darstelle.

Seit 2017 habe sich viel verändert, stellte Peter Schade in seinem Tätigkeitsbericht fest. Der Tod von Klaus Moosbauer habe eine große Lücke aufgetan. Positiv sei der gegenläufige Trend zum Mitgliederschwund bei anderen Vereinigungen. Der DJK DV Passau habe von 2021 auf 2022 einen erfreulichen  Mitgliederzuwachs von 33 945 auf 34 048 zu verzeichnen. „Das ist euer Verdienst“, machte er in Richtung Vereinsvertreter deutlich. Der DJK DV sehe sich als Dienstleister, der aktuelle Themen erörtere, beispielsweise bei den On Tour-Veranstaltungen. Er unterstütze bei der Übungsleiterausbildung und durch den Albert Probst Preis auch bei der Jugendarbeit. 

„Sport ist der wichtigste Teil unserer Arbeit“, stellte Schade fest und nannte einige Diözesanmeisterschaften wie beispielsweis Ski und Stockschießen. Leider habe die größte Veranstaltung, der Domlauf, jetzt schon zweimal wegen der Pandemie abgesagt werden müssen. Als Ersatz werde es heuer am 22. Oktober einen Crosslauf geben. 

Den Finanzbericht erstattete Klaus Lorenz, dem die Kassenprüfer Franz Varga und Johann Ranzinger  eine ausgezeichnete Arbeit bescheinigten, was zur einstimmigen Entlastung führte. Unter der Leitung von Gabi Nafz wurden anschließend die Neuwahlen durchgeführt. Alle Kandidatinnen und Kandidaten wurden per Akklamation einstimmig gewählt. Durch den Rückzug von Peter Schade, Luise Reiter und Hans Weber als stellvertretende Vorsitzende und den Tod von Klaus Moosbauer, mussten der  Vorsitzende und alle Stellvertreter neu bestimmt werden. Auch über die neu gefasste Satzung für DJK Vereine wurde nach Vorstellung durch Diözesangeschäftsführer Philipp Roos abgestimmt. Sie wurde einstimmig bestätigt.  

Geehrt wurden wegen besonderer Verdienste Luise Reiter, Peter Schade, Fritz Seibold, Anton Kurbatfinski und Klaus Lorenz.

Neuwahlen

Diözesanvorsitzender Siegfried Kapfer, Stellvertreter Patrick Buttinger, Alfons Zellner, Elisabeth Wolf und Johannes Asenbauer, Frauenwartin Tamara Sigl, Schatzmeisterin Claudia Skatulla, Sportwart Josef Schleicher, Kassenprüfer Franz Varga und Klaus Lorenz, Fachwarte Fußball Christian Krieg und Christoph Eder, Wintersport Max Reiter, Leichtathletik Siegfried Kapfer, Kegeln Heinrich Schacherl, Tennis Martin Skatulla, Sportjugend Florian Schenk, Pressewart Josef Heisl.