(fa) Als der liebe Gott daranging, eine Software für die Auswertung von Leichtathletik-Veranstaltungen zu schaffen, inspirierte er vor langer Zeit Programmierer auf Erden.
Zum einen das Brüderpaar Rieping und zum anderen Bernd Renziehausen. Die Software der Gebrüder Rieping wurde nebenberuflich erstellt und gepflegt. Dies war sicherlich eine große Leistung, führte aber letztendlich  auch oft bei den Anwendern zu Frust. So zogen sie sich vom Markt zurück.

Übrig blieb in der EDV-Leichtathletik-Welt die Software von Bernd Renziehausen, die unter dem Logo COSA (COmputer-Sport-Auswertung) firmiert. 

Auch hier entstanden die ersten Programme nebenberuflich. 
Zwischenzeitlich wurde COSA zum zweiten Beruf ausgebaut.

Unter dem Motto „COSA goes WINDOWS“ trafen sich die Teilnehmer in Passau.Im „Sparkassen-Saal“ wurden die Weichen für die Zukunft gestellt

Es ist die Lizenz, die momentan in der Bundesrepublik und Österreich 875 Vereine, anwenden.  Auf Bayern bezogen sind es 196 Vereine. Darunter auch wir,  die Leichtathletik Gemeinschaft Passau. Die augenfälligen Vorzüge sind die preiswerte Lizenzgestaltung. Die Jahresgebühr beläuft sich einschließlich der Mehrwertsteuer auf € 47,60. Weiter gibt es einen persönlich ansprechbaren Service vom Entwickler, der auch noch kurz vor der Veranstaltung oder während der Veranstaltung meist erreichbar ist, sowie schlanke Software mit geringen Hardware-Anforderungen. Auch gibt es Support bei besonders kniffligen Aufgaben, indem schnell noch eine kleine Programmierung erstellt wird und vieles mehr. Zusätzlich stehen eine Vielzahl von PDF-Handbüchern zur Bedienung bereit, die von besonders engagierten Teammitgliedern erstellt werden und regelmäßig im jährlich stattfindenden COSA-Forum abgestimmt und ergänzt werden.

Eine Zusammenarbeit mit COSA-Software hat der DLV immer ausgeschlossen und nun ist man nach einem gescheiterten Software-Ausflug in die Schweiz in Österreich gelandet.

Was mit Seltec geht, geht auch mit COSA !

Und nun das:

Eine Hiobsbotschaft vom Bayerischen Leichtathletik Verbands (BLV) wurde nun über dessen Home-Page sowie mit einem Rundbrief an Vereine, die Leichtathletik-Stadion-Veranstaltungen durchführen, verbreitet:
Der DLV hat mit der Fa. Seltec einen Rahmenvertrag zum Thema Digitalisierung und Wettkampfsoftware abgeschlossen. Auch hat der DLV-Verbandsrat der notwendigen Finanzierung des Vertrages und der Umlage der Kosten auf die Landesverbände zugestimmt. Einstimmig!
Basta!
Der BLV muss jährlich € 16.000 berappen. Wenn man jetzt an Hand der Jahresgebühr die gesamten Lizenzkosten auf die 20 kleinen, mittleren und großen Leichtathletikverbände und den Anteil des DLV hochrechnet, kommt man sicherlich auf eine Jahresgebühr an die Firma Seltec von € 150.000 bis € 200.000. Vertragsvolumen.

Ja, was haben wir von dieser großzügigen Rechnung?

  • Als Gebühren werden ab 2020 nach der jeweiligen Veranstaltung vom BLV € 0,50 pro gemeldete Disziplin in Rechnung gestellt.
  • Die Wettkampfsoftware Seltec Track & Field 3 kann kostenlos eingesetzt werden.
  • Der Einsatz von COSA WIN ist weiterhin erlaubt. Anscheinend hat man sich des Wettbewerbsrechts erinnert.
  • Die BLV-Genehmigungsgebühr in Höhe von € 15,00 entfällt, die des DLV  bleibt..
  • Es entfällt die Gebühr für die Online-Meldungen von LADV.

Zur Verdeutlichung dieser  gravierenden Auswirkungen dürfen die Zahlen unseres letzten McDonald’s Kinder-, Schüler und Jugend – Sportfestes angeführt werden.

Bei 830 Meldungen summiert sich eine stattliche Summe von € 415,00 an neuen, bisher nicht gehabten Gebühren.
Dagegen sparen wir uns € 15,00 Genehmigungsgebühr und ca. € 16,60 der Anmeldegebühren (LADV).

Wer kann bei diesen Zahlen  noch behaupten, dass die Seltec-Software kostenlos wäre? 
Bitte nicht die “Milchmädchen” zitieren, die rechnen zwischenzeitlich genauer!

Wir wollten mit unseren Stargebühren von € 1,00 etwas für den Leichtathletik-Nachwuchs tun. Dies wird uns durch die Verbandspolitik (keiner hat die Vereine gefragt) ziemlich vermiest.

Und wo bleibt der Aufschrei der Vereine?
Viele haben davon noch gar keine Kenntnis genommen, weil sie nicht veranstaltende Vereine sind und damit nicht im BLV-Verteiler geführt werden. Sie werden es aber bei den zu entrichtenden Startgebühren spüren, weil viele Vereine diese € 0,50 gezwungenermaßen versuchen werden, diese umzulegen. 

Jetzt muss er kommen, dieser Aufschrei. Auf breiter Basis. Wenn alles so weiterläuft  und keiner den Mund aufmacht, keine Chance mehr.

Nachfolgend auch noch der “Offener Brief” des Abteilungsleiters Leichtathletik der DJK Aschaffenburg. Darin sind viele Tatsachen und Begründungen bis ins Detail ausgearbeitet, denen eigentlich nichts mehr hinzuzufügen sind, außer Reaktion zeigen.